21. Dezember – GEBEN und NEHMEN

Ich komme vom Spital nach Hause, versuche mich wieder einzugewöhnen. Das Gehen fällt mir schwer und Aufräumen kann ich auch nicht. Natürlich hilft mir meine Familie, aber manches bleibt einfach liegen. Ich möchte wieder leben wie früher, unabhängig sein, mir nach meinen Vorstellungen die Zeit einteilen, aber manches geht alleine nicht. Ich brauche Hilfe. Nicht jeden Tag, aber hin und wieder, und ich möchte vor allem selbst entscheiden, wann ich sie brauche. Susanne fragt Layla. Sie sagt gleich zu. Layla geht mit mir einkaufen und ich bringe ihr unsere Bügelwäsche. Sie hat drei kleine Kinder, aber ich kann sie immer anrufen und sie versucht sich nach mir zu richten. Zu meinem Geburtstag kochen Leyla, Fatima und Samira für mich. Ich kann Freundinnen einladen und sie bewirten, fühle mich selbständig, fast wie eh und je. Gut gelaunt kosten wir uns durch die syrischen und afghanischen Gerichte.

Weil das Leben aus Geben und Nehmen besteht

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